Dienstag, 19. Mai 2015

[Rezi] Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken von Sabaa Tahir

Genre:Dystopie/Fantasy
Erscheinungstermin: 15.05.2015
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978384660092
507 Seiten
Kaufen: hier
Autorin: Sabaa Tahir
Serie: ja (?) Band 1



„Mein großer Bruder kommt heim in den dunklen Stunden der Morgendämmerung, in denen sogar die Geister ruhen.“ – Erster Satz

Die Aufmachung:
Das Cover ist wunderschön und wirklich passend gestaltet. Man sieht die Augen einer „Maske“, in dessen rechten Auge sich das Gesicht eines Mädchens spiegelt. Unten am Rand sieht man eine Arena und einige Gebäude, die wahrscheinlich „Schwarzkliff“ der Haupthandlungsort der Geschichte darstellen. Mich hat das Cover von Beginn an gereizt und jetzt nach dem ich die Geschichte gelesen habe, muss ich sagen, dass es wunderbar passt.

Das Setting:
Wie schon erwähnt spielt sich die Handlung hauptsächlich auf Schwarzkliff – das Ausbildungslager der Masken – ab. Die Autorin schafft es hier eine sehr bedrückende Stimmung zu schaffen, die thematisch in der Handlung aufgegriffen wird. Die Schüler von Schwarzkliff erinnern hier an römische Legionäre, die durch entsprechend hartes Training und viele Bestrafungen zu Kriegern ausgebildet werden. Trotzdem kann man eine gewisse mythische Komponente wahrnehmen, die mit dem Eigenleben der Masken beginnt und später im Buch immer weiter ausgebaut wird. Dabei schafft die Autorin es, alles so geschickt einzuweben, dass man nicht von plötzlich auftretenden Fabelwesen o.ä. erschlagen wird.

Der Plot:
Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gelesen. Die Geschichte hat mich seit der Leseprobe nicht mehr losgelassen und ich warte schon jetzt gespannt auf den nächsten Teil, bleibe jedoch nicht unbefriedigt zurück, weil der Band in sich abgeschlossen ist. Mich hat es fasziniert, wie die einzelnen Handlungsstränge ineinander verwoben sind und alles im richtigen Tempo vorangekommen ist. Zudem gab es keine Leerphasen, in denen ich mich gelangweilt habe. Was leider selten genug passiert.

Die Hauptprotagonisten:
Laia ist die weibliche Hauptprotagonistin und ein Kundige. Was sie in der Welt der Masken zu einem niederen Wesen macht. Anfangs ist sie sehr ängstlich und schüchtern. Sie mausert sich jedoch durch die Sachen die sie erlebt und die damit verbundenen Erfahrung zu einer Hauptfigur, mit der man sich gerne identifiziert. Elias ist der männliche Hauptprotagonist und eine Maske. Er sehnt sich nach Freiheit, die ihm als Krieger des Imperiums leider versagt ist. Auch er entwickelt sich während des Buches zu seinem Vorteil und ich könnte fast behaupten, ich hätte mich ein klein wenig verliebt, wenn diese Masken nicht so beängstigend wären…

Die Nebencharaktere:
Ich hatte es in der letzten Zeit oft, dass sich entweder die Haupt- oder Nebencharaktere als Schwachstellen entwickelt haben. Aber bei diesem Buch hat wirklich alles gestimmt. Die Nebencharaktere haben perfekt mitgespielt und die Handlung an den richtigen Stellen vorangetrieben, ohne diese dabei zu überlagern. Zudem haben sie ihre Geheimnisse gewahrt und sie erst zum Ende hin aufgedeckt, jedoch waren ihre Handlungsmotive fast immer nachvollziehbar.

Der Schreibstil:
Einfach nur flüssig und herausragend. Sabaa Tahir schafft es durch ihre Worte immer die richtige Atmosphöre aufzubauen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Sodass ich, als ich es mit in die Wanne genommen habe eine gute halbe Stunde im kalten Wasser gelegen habe, weil ich nicht aufhören konnte zu lesen. Man merkt richtig, dass die Autorin ihr Herzblut in den Roman gelegt hat.

Die Umsetzung:
Man darf sich hier keine Illusionen machen. Saba Tahir hat ein totalitäres System geschaffen, in dem es eine ganz klare Rassentrennung und sehr strenge Regeln gibt. Wer die Regeln nicht befolgt, wird bestraft und das oft auf sehr grausame Weise. Jedoch muss ich hier sagen, dass nichts davon aufgesetzt wirkt. Es wurden keine Schockmomente geschaffen, nur um den Leser aus der Fassung zu bringen. Die Szenen passen einfach in die Geschichte und verdeutlichen, mit welchen Widrigkeiten die Protagonisten umgehen müssen.

Bonus:
Ich bin ja ein großer Fan von kleinen Dreiecksgeschichten. Und hier habe ich gleich zwei bekommen.

Ich kann schon jetzt mit Bestimmtheit sagen, dass Sabaa Tahir zu meiner Lieblingsautorin wird. Ich hoffe sehr, dass sie noch viele Bücher schreibt, die mir so ans Herz und an den Verstand gehen werden wie „Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken“. Ich kann jedem nur empfehlen sich das Buch zuzulegen und auch umgehend zu lesen. P.S. Ich habe über Napster ins Hörbuch reingehört. Auch die Stimmen sind sehr gut gewählt.

3 Kommentare:

  1. Mhhh hört sich ziemlich gut an *neugierig geworden ist* :)

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    1. Ich hoffe ja wirklich, dass dir die Bücher, die du dir auf meine Empfehlung hin alle auflädst auch gefallen, sonst bin ich nachher dafür verantwortlich, wenn du nur Bücher liest, die dir nicht gefallen^^

      LG
      Steffi♥

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