Erscheinungstermin: 01.09.1995
Verlag: Blanvalet
ISBN 9783442382637
512 Seiten
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Autor: Susan Elizabeth Phillips
Serie: nein
„>> So ein Zobel ist ganz schön lästig<<, flüsterte Francesca Serritella Day kaum hörbar, als das Blitzlichtgewitter über sie herinbrach.“ – Erster Satz
Die Aufmachung:
Ich habe die neuste Auflage dieses Romans hier. Die Farben sind nicht ganz so grell und es wurde auf ein Hochglanz-Cover verzichtet, wofür ich sehr dankbar bin. Ansonsten sind Cover und Titel total nichtssagend und geben keine Anhaltspunkte über den Inhalt der Geschichte. Was mich noch ziemlich gestört hat, war der dämliche Klappentext, der soweit vorgegriffen hat, dass ich mich gespoilert gefühlt habe.
Das Setting:
Amerika in den 70er und 80er Jahren. Der Roman ist schon etwas älter und wurde auch in der 80ern geschrieben. Dies fällt jedoch überhaupt nicht ins Gewicht. Manchmal musste ich etwas schmunzeln, als die Kleidungsstücke beschrieben wurden, aber ansonsten kam ich gut durch.
Der Plot:
Eigentlich von der Grundidee sehr gut. Eine High-Society Girl versackt in Amerika ohne Kontakte und ohne Geld. Dort gerät sie an den gut aussehenden Golf-Profi, der eine Vorliebe für Streuner hat und sie aufgabelt. Es knistert zwischen den beiden natürlich ordentlich. Leider war die Handlung total chaotisch und man hätte durchaus auf die eine oder andere Szene verzichten können, da diese alles nur noch verwirrender gemacht haben und überhaupt nicht relevant waren. So war es z.B. nett zu lesen, wie es zu der Zeugung von der Hauptprotagonistin gekommen ist, aber im Endeffekt war es für die Handlung total irrelevant. Meiner Meinung nach hätte man das Buch gut um 200 Seiten abspecken können ohne irgendwelche einbußen zu machen.
Die Charaktere:
Waren leider alle viel zu sprunghaft und wirkten auf mich überhaupt nicht authentisch. Ich hatte die gesamte Zeit das Gefühl mit nur oberflächlich an die Protagonisten herangeführt zu werden und habe auf den großen Aha-Moment gewartet. Der hat sich leider erst auf den letzten 200 Seiten gezeigt. Die meiste Zeit fühlte ich mich an Slapstick-Comedy erinnert und konnte viele Motivationen nicht richtig nachvollziehen.
Gerade mit dem männlichen Hauptprotagonisten hatte ich so meine Schwierigkeiten. Eigentlich bin ich mit diesem masuklinen-dominanten Kerlen von Susan Elizabeth Phillips immer sehr zufrieden, aber hier ist sie ein wenig über das Ziel hinausgeschossen. Gewalt gegen Frauen geht für mich gar nicht - noch nicht mal angedroht. Da bin ich sehr empfindlich.
Der Schreibstil und Umsetzung:
Mal angesehen davon, dass mich die viele überflüssigen Szenen total genervt haben, war ich mit der Übersetzung überhaupt nicht einverstanden. Die war teilweise so schlecht, dass ich die Vermutung hatte, dass einfach nur wörtlich übersetzt wurde.
Unter normalen Umständen wäre ich jetzt sehr enttäuscht und würde mir überlegen, ob ich der Autorin nochmal eine Chance geben soll, aber da ich ja weiß, was die gute Frau noch alles aus ihrer Feder zaubert, sehe ich das Buch einfach als Etappe auf dem Weg zu einer genialen Autorin an. Vielleicht ist es nicht das beste Einstiegsbuch, aber ich als Sammler bin froh es gelesen zu haben ;)
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