Sonntag, 7. Juni 2015

[Rezi] Cry Baby von Gillian Flynn

Genre: Psychothriller
Erscheinungstermin: 23.02.2007
Verlag: Fischer Verlag
ISBN 9783596032020
336 Seiten
Kaufen: hier
Autorin: Gillian Flynn
Serie: nein



"Mein Pullover war neu, knallrot und hässlich." - Erster Satz

Die Aufmachung:
Mir gefällt das Cover ähnlich wie bei "Gone Girl" wegen seiner Schlichtheit. Titel und Cover sind simpel und machen trotzdem neugierig. Zudem stehen sie im Kontrast zu der komplexen Handlung und den facettenreichen Charakteren.

Das Setting:
Eine kleine Stadt in Missouri. Hiermit liegt der Handlungsschwerpunkt zwar im mittleren Westen, aber man man unweigerlich an das Klischee der kleinkarierten Südstaatler denken, wenn man der Handlung und den Charakteren folgt.

Der Plot:
Camille Preaker ist Reporterin und muss von Chicago zurück in ihre kleine Heimatstadt nach Missouri, um dort einen Artikel über zwei getötete Mädchen zu schreiben. Hierbei muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzten, die sie am liebsten ganz verdrängen würde. Nach und nach wird man an die Geschichte herangeführt und bekommt immer mehr Häppchen hingelegt, die einen bei der Stange halten. Ähnlich wie bei "Gone Girl" besticht auch hier die Handlung nicht durch viel Action und rasante Verfolgungen, sondern durch den langsamen Aufbau der Charaktere, die von Seite zu Seite mehr über sich preisgeben und mir als Leser wirklich Angst gemacht haben. Hierbei wird [fast] ganz auf gewalttätige Darstellungen und Blutbade verzichtet. Eine echte Wohltat.

Es war ähnlich wie bei "Gone Girl" ab der Hälfte des Buches klar, wer hier der Psychopath ist und warum, aber dies hat weder "Cry Baby" noch "Gone Girl" die Spannung genommen. 

Die Hauptprotagonisten:
Camille Preaker wirkt anfangs sehr normal und man lernt erst mit der Zeit, welche starken Traumata sie sich herumschlagen muss. Hierbei arbeitet die Autorin nicht mit geheimnisvollen Ankündigungen, die eine künstliche Spannung aufbauen und der Leser eigentlich schon weiß, worauf alles hinaus läuft. Die Schockmomente kommen unvermittelt und überrollen einen somit in voller Härte, jedoch hat man als Leser genug Zeit sich damit auseinander zu setzten, bevor man den nächsten Schocker verpasst bekommt. 

Die Nebencharaktere:
Ähnlich wie bei Gone Girl haben die Nebencharaktere eine entscheidende Rolle und natürlich hat auch jeder seine eigene Geschichte. Hierbei kommt man jedoch keinesfalls mit Namen und Beziehungen durcheinander und man bekommt einen tiefen Einblick die Psyche von so manchem Menschen in dem Buch. Mir jagte in regelmäßigen Abständen ein Schauer über den Rücken. Motivationen der Charaktere sind immer absolut gut erklärt und nachvollziehbar und zum Ende schlüsselt sich auch die letzte Frage auf.

Im direkten Vergleich zu "Gone Girl" fällt mir auf, dass auch in diesem Roman ein verstörtes bzw. verstörendes kleines Mädchen eine wichtige Rolle spielt. 

Der Schreibstil und die Umsetzung:
Ich mag die Art der Romane von Gillian Flynn sehr. Sie ist detailverliebt und schafft es von jetzt auf gleich die Stimmung mit ein paar Worten zu kippen. Aber auch der langsame n Spannungsaufbau gelingt ihr hervorragend und zieht sich eigentlich durch das gesamte Werk.

Eine toller Psychothriller, der auch hier wieder hinter die Fassade der freundlichen und normalen Familie guckt und die dunkelsten Geheimnisse aufdeckt. Hierbei wird nicht nur an der Oberfläche gekratzt, sondern so ins Detail gegangen, dass ich das Gefühl habe, jeden einzelnen Charakter bis ins tiefste Innere zu kennen.




2 Kommentare:

  1. Hey!
    Echt tolle Rezi, das Buch möchte ich auch noch lesen und durch deine Rezi möchte ich es um so mehr lesen. =) Dein Blog gefällt mir echt sehr und ich folge dir jetzt!! =D
    LG Becci <3

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    1. Huhu Becci,

      freut mich, dass du dich hierhin verirrt hast :3
      Und das Buch kann ich dir wirklich nur ganz stark empfehlen.

      LG
      Steffi♥

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