Sonntag, 3. Mai 2015

[Rezi] Die uralte Metropole 1 - Lycidas von Christoph Marzi

Genre: Fantasythriller
Ersterscheinung: 01.12.2004
Verlag: Heyne
ISBN: 9783453529106
862 Seiten
Kaufen: hier
Autor: Christoph Marzi
Serie: ja (Band 1)



„Die Welt ist gierig, und manchmal verschlingt sie kleine Kinder mit Haut und Haaren.“

Die Aufmachung:
Es gibt zwei unterschiedliche Cover. Ich habe das Buch als ebook gelesen und als Cover das oben abgebildete gehabt. Hier seht ihr nochmal die Reihen im Vergleich:




Mir persönlich gefällt die Aufmachung der der alten Bände besser. Zum einen, weil es klare Farbe sind und mir sowas ohnehin immer mehr zusagt, aber auch, weil die neuen Cover zu verspielt für den Inhalt des Buches sind. Der Titel „Lycidas“ passt zu dem Buch.

Das Setting:
Die Handlung spielt sich zum Teil in dem heutigen London ab und zum anderen Teil im Untergrund der Stadt, der von allerlei eigenartigen Wesen bevölkert ist und sich über Kilometer erstreckt. Eigentlich bin ich ein großer Fan von London, aber in diesem Fall lag über der Stadt selbst und der „Uralten Metropole“ da drunter, eine sehr bedrückende Atmosphäre. Mag ja sein, dass dies für irgendwo beabsichtige war, aber meiner Meinung nach hätten die Gegensätze klarer sein müssen.

Der Plot:
Hat mir an sich sehr gut gefallen und war ziemlich spannend. Mir haben besonders die Zusammenhänge gefallen. Jedes Zahnrädchen hat ineinandergegriffen. Die Handlung ist außerdem in drei Abschnitte unterteilt, die eigentlich jeder für sich schon als eigenständiges Buch hätte gelten können. Vor allem, da relative große Zeitabstände zwischen den Abschnitten waren. (Def. Relativ groß = 1 Jahr).

Die Hauptprotagonisten:
Wirkten auf mich ein wenig zu starr und hatten nicht viel Tiefe. Von Gefühlen war selten die Rede und wenn sie aufgetaucht sind, waren sie innerhalb von kurzer Zeit wieder weg. Eine richtige Entwicklung konnte ich zudem auch nicht beobachten. Haben mir also gar nicht gefallen.

Die Nebencharaktere:
Mit ihnen bin ich schon eher warm geworden. Mir haben die zahlreichen Gestalten und die Selbstverständlichkeit mit der sie die Geschichte beherrscht haben wirklich zugesagt. Auch wenn ich manchmal nicht recht verstanden haben, welcher Motivation sie folgen.

Der Schreibstil:
Ist ein wenig altertümlich, aber recht nett zu lesen. Ich habe mich an Bücher von Oscar Wilde, Arthur Conan Doyle oder Charles Dickens erinnert gefühlt. Was mir eigentlich sehr gefallen hat. Auf der anderen Seite hat es mich verwirrt, dass plötzlich moderne Geräte wie Busse oder U-Bahnen auftauchten. Ich wusste zwar, in welcher Zeit die Geschichte spielt, aber der Schreibstil hat mich wirklich durcheinander gebracht. Vielleicht war es ja auch Absicht.

Die Umsetzung:
Die hat mir leider überhaupt nicht gefallen. Zum einen hat sich alles ständig wiederholt. Das hatte zur Folge, dass die Geschichte sich zu sehr ausgedehnt hat, wo es gar nicht notwendig war. Zum anderen hat mir nicht gefallen, wie die notwenigen Informationen, geschichtlichen Hintergründe und Zusammenhänge allgemein an den Leser herangetragen wurden. Die Charaktere haben sich kaum selbst darum bemüht etwas heraus zu finden. Es ist irgendjemand aufgetaucht und hat eine Geschichte erzählt. Das war sehr lästig.


Alles in allem war es eine gute Geschichte, die leider unter der Umsetzung und den Hauptprotagonisten viel von ihrem Potenzial einbüßen musste. Deshalb kann ich an dieser Stelle keine Empfehlung für die Reihe aussprechen und habe selbst alle Bücher von dem Autor von meiner Leseliste geschmissen. Immerhin kann man seinen SuB so auch minimieren.

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